Die Geschichte des Vereins
Die Gründung
Die Gründer des Vereins waren Hammerschmiedgesellen.
Sie hatten das Ziel, mehr Rechte in Bezug auf ihre Arbeit und ihren gesellschaftlichen Stand zu erstreiten.
Der Gesellenverein wollte der Willkühr der Hammerherren und der örtlichen Behörden entgegentreten.
Die zu jener Zeit herrschende gesellschaftliche Trennung in verschiedene Stände mit entsprechenden Rechten sind heute kaum mehr bekannt. Diese Aufgaben haben Staat und Gewerkschaften übernommen.
Den Namen "Fridolin" gab sich der Verein 1919. Hier spiegelt sich am ehesten das veränderte Zeitbild wider. Denn nicht mehr das Gebot zur Unterstützung notleidender Gesellen, sondern die Pflege der Tradition rückte in den Vordergrund.
Warum "Fridolin"?
Der Name "Fridolin" beruht auf dem Gedicht von Friedrich von Schiller "Der Gang nach dem Eisenhammer".
Durch seine Frömmigkeit entgeht der Knecht Fridolin einer ihm zugedachten Bestrafung. Seinem Herren war zugetragen worden, der schöne Jüngling habe das Herz der Gebieterin gewonnen. Zwei Knechten war befohlen, Fridolin in die Esse zu werfen. Erst kurz vor der Vollstreckung wurde das angebliche Fehlverhalten aufgeklärt.
Sein Beten war erhört worden.
Das Wappen auf der Vereinsfahne zeigt die Ankunft des Jünglings an der Hammerschmiede.
Der Verein heute
Die Pflege der Tradition steht für die Vereinsmitglieder im Vordergrund:
- Die Vereinsgaststätte, früher die Herberge, 1913 bis 2014 die "Gaststätte Frankenburg" in der Frankenstraße.
- Von 2014 bis 2022 "Zum Tannenhof" am Franz-Reichel-Ring 19.
- Aktuell: Genossenschaftssaalbau Bauernfeind, Matthäus-Herrmann-Platz 2, 90471 Nürnberg
- Das Festessen, welches an das Schankwesen und die Sorge um das leibliche Wohl der Wandergesellen erinnert, ist heute das alljährliche Vereinsessen im November.
- Die regelmäßigen Zusammenkünfte an jedem 2. Freitag im Monat.
- Die Vereinskasse (ehemals die Lade), die Vereinsfahne, das Vereinsabzeichen, ein künstlerisch gestalteter Vereinsorden und viele andere wertvolle Gegenstände sind im Archiv des Vereins.
- Das letzte Geleit verstorbener Mitglieder.
Die Zukunft
Unter dem Motto, wer rastet der rostet, pflegt der Verein Fridolin die Geselligkeit und gewährleistet damit das Weiterbestehen. So veranstaltet der Verein jedes Jahr (soweit es die aktuelle Pandemielage zulässt) im Gesellschaftshaus Gartenstadt:
- Einen Faschingsball, der Mitglieder wie Gäste begeistert.
- Einen Herbstball, der wegen seines Spitzenprogramms bekannt ist.
- Eine Weihnachtsfeier von der man sicher behaupten kann, es ist noch eine echte Weihnachtsfeier mit Kinderbescherung, Choreinlagen, Besuch des Weihnachtsmannes mit seinen Engeln und eine große Tombola.
- Aber auch Ausflugsfahrten werden unternommen, die von Mitgliedern organisiert, sich großer Beliebtheit bei Mitgliedern und Gästen, erfreuen. Alljährlich im Frühjahr und Herbst geht es mit dem Omnibus ins Blaue.
Dies ist nur möglich, weil sich alle Mitglieder und selbstverständlich auch deren Frauen, obwohl sie aus Tradition nicht Mitglied im Verein werden können, so toll engagieren.
Allen liegt der im Mitgliedsbuch festgehaltene Wunsch am Herzen, der da lautet:
Möge dieser Verein, der Krieg, Monarchie, Revolution und Diktatur überlebt hat, noch viele Jahrhunderte seine Mitglieder zur Pflege der Tradition, Geselligkeit und Treue aufrufen!